Niedersachsen

Das Land Niedersachsen liegt im Nordwesten der Bundesrepublik Deutschland und grenzt mit seinen Binnengrenzen an Schleswig-Holstein, die Hansestadt Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern im Norden und Nordosten, weiter südlich an Sachsen-Anhalt, im Süden Thüringen und Hessen, im Westen an Nordrhein-Westfalen. Es weist außerdem eine Staatengrenze zu den Niederlanden und eine beachtliche Küstenlinie an der Nordsee auf. Die Kette der Ostfriesischen Inseln ist der niedersächsischen Nordseeküste vorgelagert. Im Herzen des Landes befindet sich das Bundesland Bremen.

Niedersachsen entstand nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Zusammenschluss des Landes Hannover mit mehreren Freistaaten. Das Land weist eine Fläche von 46.000 Quadratkilometern auf und nimmt damit unter den Ländern der Bundesrepublik Deutschland den zweiten Platz hinter Bayern ein. Vor der Bevölkerungsdichte her liegt Niedersachsen mit rund 8 Millionen Einwohnern allerdings auf Platz vier, durchschnittlich leben 168 Menschen auf einem Quadratkilometer. Das Land weist wenig besiedelte, fast einsame Regionen ebenso auf wie große Städte und Wirtschaftsstandorte. Bedeutend für die Infrastruktur sind die Metropolregionen Bremen/Oldenburg und Hannover-Braunschweig-Göttingen Wolfsburg sowie der Anteil an der Metropolregion Hamburg.

Die Landeshauptstadt Hannover ist mit über 530.000 Einwohnern die größte Stadt Niedersachsens. Weitere wichtige Städte sind Braunschweig, Oldenburg, Osnabrück und Wolfsburg, jedoch sind die Einwohnerzahlen deutlich geringer. Niedersachsen ist in 37 Landkreise, acht kreisfrei Städte und eine Region gegliedert und weist neben 158 Städten und 762 Gemeinden auch 51 Flecken (Gemeinden, die zentralörtliche Aufgaben wahrnehmen, beispielsweise Marktrecht) und 25 gemeindefreie Gebiete auf.

Die Industrie in Niedersachsen stützt sich hauptsächlich auf die Automobil- und Stahlindustrie, auch Maschinen- und Anlagenbau spielen eine große Rolle. Die Arbeitslosenquote liegt mit 5,8 Prozent etwa im bundesdeutschen Durchschnitt, wobei deutliche regionale Unterschiede zu verzeichnen sind. Auch die Landwirtschaft, die in den verschiedenen Landesteilen sehr unterschiedliche Voraussetzungen vorfindet, ist von Ackerbau bis Viehzucht vertreten. Niedersachsen weist einen Waldanteil von etwa 24 Prozent auf, der überwiegende Teil des Landes wird landwirtschaftlich genutzt. Außerdem gibt es zahlreiche Naturschutzgebiete und Landschaftsschutzgebiete, auch Naturparks und Nationalparks dienen dem Schutz der Natur und der Umwelt.

Das relativ flache Land weist jedoch im Südosten einen Anteil am Harz auf, in dieser Region ist die Landschaft durch Hügel und Berge geprägt. Auch der mit 971 Metern höchste Berg des Landes, der Wurmberg, befindet sich hier. Niedersachsen verfügt über zahlreiche Flüsse und Seen.

Die größten Flüsse sind Ems, Weser und Elbe, die alle direkt in die Nordsee münden. Zu den flächenmäßig größten Seen, die allerdings in der Regel nur eine geringe Tiefe aufweisen, gehören beispielsweise das Steinhuder Meer oder das Große Meer in Ostfriesland. Das Land bietet in rund 280 Badegewässern unterschiedliche Freizeitaktivitäten, ausgesprochen informativ ist der niedersächsische Badegewässer-Atlas. Hier werden Angaben zu Wassersportmöglichkeiten und der Wasserqualität sowie zur Infrastruktur wie sanitären Anlagen oder Parkplätzen gemacht. Der Tourismus spielt eine recht große Rolle in Niedersachsen. Dazu tragen nicht nur die Naherholungsgebiete und die Badeseen, sondern vor allem auch die Nordseeküste und die Inseln im Wattenmeer bei. Auch die heilklimatischen Kurorte, die Heilquellen und Kneipp-Kurorte, Soleheilbäder und nicht zuletzt die exklusiven Bäder an der Nordsee sind ausgesprochen beliebt.