Handwerkerrechnung zu hoch? Das können Sie tun!

Der Besuch eines Handwerkers endet nicht selten mit einer großen Enttäuschung. Das betroffene Gerät funktioniert zwar wieder einwandfrei, jedoch sorgt die hohe Rechnung für einen großen Schrecken. Sie fragen sich: Ist das überhaupt gerechtfertigt?

Lesen Sie hier, wie sich die Kosten nachprüfen lassen und was Sie zahlen und nicht zahlen müssen.

Rechnungsarten von Handwerkern

Festpreis

Bei diesem Modell wird im Voraus eine feste Pauschale vereinbart. Sie können sich sicher sein, dass keine weiteren Kosten anfallen und sind als Auftraggeber auf der sicheren Seite.

Stundensatz

Bevor der Handwerker sein Werkzeug auspackt und fröhlich ans Wer geht, sollten Sie unbedingt dessen Stundensatz klären. Dieser orientiert sich im Regelfall am ortsüblichen Tarif. Meister dürfen im Gegensatz zu Gesellen und Auszubildenden mehr verlangen.

Einheitspreis

Neben dem vereinbarten Stundensatz beinhaltet der Einheitspreis zusätzlich sämtliche Materialkosten und jene Posten die noch hinzukommen.


Was können Sie tun, wenn die Rechnung zu hoch ist?

Achten Sie darauf, dass alle Posten transparent in der Rechnung aufgeführt sind. Sollte dies nicht der Fall sein und die Rechnung den vereinbarten Preis erheblich übersteigen, dann sehen Sie als Auftraggeber erst einmal von der Zahlung ab. Somit ist die Firma zunächst verpflichtet, die einzelnen Posten der Rechnung zu belegen.

Dürfen Handwerker bar bezahlt werden?

Bekommen Sie einen Vertrag vorgelegt, der besagt, dass die Montage Ihres Geräts direkt vor Ort bezahlt werden muss, so ist diese Klausel nicht rechtsgültig. Darüber hinaus sollte ein Handwerker nicht in bar bezahlt werden, da die Leistung so nicht von der Steuer abgesetzt werden kann.

Welche Kosten können von der Steuer abgesetzt werden?

Die Erneuerung Ihres Bodens, die Fensterreparatur, die Wartung Ihrer Heizung, die Anfahrt des Handwerkers – all das können Sie von der Steuer absetzen. Materialkosten sind dabei ausgeschlossen. Informieren Sie sich hierüber bei Ihrem Steuerberater und erfahren Sie, welche Abrechnungen Sie geltend machen können und auf welche Vorgaben Sie dabei achten müssen.

Was dürfen Notdienste verlangen?

Die Heizung ist ausgefallen – und das im tiefsten Winter? Da hilft nur ein Notfalldienst. Hier rechnet ein Handwerker ordentlich ab. Nacht- und Wochenendeinsätze können mit bis zu 70 Prozent des Normalpreises veranschlagt werden. Tipp: Ein Handwerker aus der Nähe bedeutet auch weniger Fahrtkosten. Recherchieren Sie vorher genau, welchen Notdienst Sie rufen.

Was müssen Sie bei Mängeln beachten?

Sie sind mit der Leistung des Handwerkers nicht zufrieden? Dann sollten Sie die Mängel direkt bei der Abnahme genau dokumentieren. Mündliche Absprachen können nicht geltend gemacht werden. Jedes Unternehmen untersteht einer Gewährleistungspflicht, sodass jegliche Mängel ausgebessert werden müssen.

Fazit: Vereinbaren Sie vorher den Stundensatz oder informieren Sie sich über den Festpreis. Achten Sie darauf, dass der Vertrag transparent und schlüssig ist. Bestehen Sie auf Ihre Rechte und dokumentieren Sie mögliche Mängel - dann sind Sie auf der sicheren Seite.